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Naturschutzstation Dachsenberg
Seit 30 Jahren ist der Dachsenberg das Herzstück der Umweltbildungsarbeit der NAJU Dresden. Mit einer Gesamtkapazität von 28 Betten dient die Naturschutzstation ganzjährig als Unterkunft für mehrtägige Kinder- und Jugendferienlager. Auch Umweltbildungsworkshops, Jugendgruppenleiterschulungen und Artenkenntnisseminare finden hier statt. Mit ihrer Lage im Landschaftsschutzgebiet „Dresdner Heide“ stellt die Station auch Lebensraum einiger besonders geschützter FFH-Arten wie Zauneidechse, Knoblauchkröte und Springfrosch dar. Ihr Vorkommen wird durch gezielte von der NAJU Dresden organisierte Biotoppflegeeinsätze gesichert. Dazu zählt neben der Pflege und Instandhaltung aller Trockenmauern und Amphibienteiche auch eine Schmetterlingswiese. Im Rahmen des Projektes „Puppenstuben gesucht“ finden hier zweimal jährlich händische Mahdeinsätze mit der Sense sowie Umweltmonitoring mittels Lichtfang, Nachtfalterbeobachtung und -bestimmung statt.
Der Dachsenberg früher
Der Dachsenberg ist mit seinen 280 Metern die höchste Erhebung in der Dresdner Heide. Seinen Namen bekam er der Überlieferung nach durch einen hier in früherer Zeit befindlichen besonders großen Dachsbau.
Vom Ministerium für Staatssicherheit wurde der Gipfel zu DDR-Zeiten als Funkstation – und vielleicht auch als Abhörstation genutzt. Die Station bestand aus vier großen Antennenfeldern, weiteren Funktionsbauten, wie Garage und Werkstatt, einer Tankstelle und einem Feuerlöschteich. Ein Rudel Wachhunde, eine Besatzung von über zwanzig bewaffneten Stasi-Mitarbeitern, ein doppelter Maschendrahtzaun mit Stacheldrahtkrönung sowie ein Patrouillenweg machten die Station größtenteils unzugänglich. Davon ist lediglich noch das heutige Haupthaus mit Gittern vor den Fenstern vorhanden, in dem nun keine Waffen sondern Lebensmittel lagern.
Der Umbau zur Naturschutzstation
Mit dem Mauerfall verlor die Stasi-Station ihre Funktion. Im Jahr 1990 begann die im NABU Landesverband Sachsen e. V. organisierte NAJU Dresden, unterstützt durch die Empfehlung des Runden Tisches des ehemaligen Rates des Bezirkes Dresden, das Gelände als Umwelt- und Naturschutzstation aufzubauen. Nach den ersten behelfsmäßigen Sanierungs- und Umbauarbeiten konnten im Jahr darauf die ersten Umwelt- und Naturschutzveranstaltungen auf der neu gegründeten Naturschutzstation Dachsenberg stattfinden.
Die damaligen räumlichen Bedingungen reichten jedoch bei weitem nicht aus, um den kontinuierlichen und methodisch wie inhaltlich fundierten Weiterbetrieb der Station zu gewährleisten. Daraufhin wurde gemeinsam mit dem Sächsischen Forstamt, dem Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung (heute: SM für Umwelt und Landwirtschaft) und dem Dezernat Umwelt der Stadt Dresden (heute: Umweltamt) ein Sanierungskonzept für die Dachsenberg erarbeitet, welches 1995 mithilfe staatlicher Fördermittel umgesetzt werden konnte.
Als erster Schritt wurden fünf Lehmfachwerkhütten in naturnaher Bauweise für jeweils vier Kinder und Jugendliche als separate Übernachtungsmöglichkeit errichtet. Anschließend folgte die Instandsetzung und der Ausbau des Haupthauses. Neben der Einrichtung eines Büros und einer Werkstatt umfas-ste diese Maßnahme die Kompletterneuerung der gesamten Küchen-, Toiletten- und Wasserförderanlage. Der Aufbau eines Satteldaches konnte Lagerfläche schaffen und das Hauptgebäude gestalterisch in die Umgebung einpassen.
In den folgenden Monaten und Jahren gehörte die schrittweise Renaturierung des Geländes zu den Hauptaufgaben der NAJU Dresden. Mehrere alte Funktionsbauten und ein Großteil des betonierten Zufahrtsweges wurden entfernt und mit Trockenmauern, Amphibienteichen, Benjeshecken, Insektenhotel, Lagefeuerstelle sowie einer Initialbepflanzung aus Kiefer, Salweide, Zitterpappel, Lärche, Heidekraut und Färberginster ersetzt.
Wegbeschreibung zum Dachsenberg
Weitere Naturschutzstationen des NABU Sachsen
Abgesehen vom Dachsenberg unterhält der NABU zahlreiche weitere Naturschutzstationen in ganz Sachsen. Schau doch mal vorbei!
