Positionen und Qualitätsmanagement

Immer wieder stoßen wir auf Themen, für die wir als Jugendverband unseren Standpunkt darlegen möchten, oder für die wir ein gemeinsames Regelwerk benötigen. Wenn das passiert wissen wir: es ist Zeit für ein neues Positionspapier. Um die verschiedenen Papiere zu sammeln, haben wir diese Seite ins Leben gerufen. Gleichzeitig berichten wir hier auch darüber, was wir als Verband tun, um Kinder- und Jugendschutz auf unseren Veranstaltungen zu gewährleisten. Damit ermöglichen wir, dass sich unsere Teilnehmer*innen in einem sicheren Umfeld bewegen können.
Neben den hier veröffentlichten Positionen hat auch unser Bundesverband seinen Standpunkt zu einer Reihe von Themen im Natur- und Umweltschutz deutlich gemacht. Diesen schließen wir uns natürlich weitestgehend an. Eine aktuelle Auflistung findest Du hier.
Eine Übersicht über unsere aktuellen Positionen und unseren Umgang miteinander findest du im Folgenden:
Unsere Satzung
Die Satzung eines Vereins regelt die grundsätzlichen Abläufe und Befugnisse für alle transparent. Unsere Satzung zeigt, wofür die NAJU steht, wer bei uns mitmachen kann und wie die Arbeit des Vorstandes funktioniert. Hier kannst du unsere aktuelle Satzung einsehen.
Konzept zum Schutz von Kindern und Jugendlichen
Bei der NAJU sollen junge Menschen Erfahrungen machen und sich in Freiräumen bewegen können, die sie in ihrer persönlichen Entwicklung bestärken und positiv voran bringen. Dabei steht der Schutz der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen bei uns stets an oberster Stelle. In Kooperation mit dem NABU Sachen haben wir deshalb grundlegende Verhaltensstandards in einem gemeinsamen Präventionskonzept festgeschrieben:
a) Führungszeugnisse
Die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses bei der Landesgeschäftsstelle des NABU Sachsen gilt als Grundvoraussetzung für die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Mit der Abfrage des erweiterten Führungszeugnisses können wir alle Menschen von einer ehrenamtlichen Tätigkeit mit Schutzbefohlenen ausschließen, die nach §72a SGB VIII einschlägig vorbestraft sind.
Die Einsichtnahme erfolgt dabei unter strengen Datenschutzrichtlinien und ihr bekommt das Zeugnis auch umgehend zurück. Für ehrenamtlich Tätige ist die Ausstellung des erweiterten Führungszeugnisses kostenlos. Ein entsprechendes Schreiben bekommt ihr von uns.
b) Jugendleiter*innenausbildung
Die Ausbildung zum Kinder- und Jugendgruppenleitenden wird von NABU Sachsen und NAJU Sachsen als Mindeststandart in der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendverbandsarbeit angesehen. Hierzu gehören Betreuende auf mehrtägigen Camps ebenso wie Leiter*innen von sich in regelmäßigen Abständen stundenweise treffenden Ortsgruppen. Nicht zuletzt geht es in der 5 Tage umfassenden Grundausbildung auch darum, dass sich die Ausbilder*innen vor Ort einen Eindruck machen wollen von den Menschen, welche bei uns die Verantwortung für Schutzbefohlene übernehmen wollen: Es geht neben dem Wissensinput auch darum, sich selbst in der Gruppe und im Einzelgespräch zu reflektieren und zu zeigen, dass grundlegende soziale Kompetenzen sowie eine Vertrauensbasis vorhanden sind.
c) Ehrenkodex der NAJU
Unser Ehrenkodex im Verhalten miteinander regelt klar Möglichkeiten und Grenzen von Kommunikation und Handeln. Allen ehrenamtlich Betreuenden bei der NAJU wird dieser Kodex im Gespräch näher gebracht. Durch klar definierte Regeln sind wir außerdem in der Lage, über Konflikte untereinander besser gemeinsame Lösungen zu finden und im Extremfall auch Einzelne auszuschließen. Hier kannst du die aktuelle Version unseres Ehrenkodexes einsehen.
d) Beratungs- und Beschwerdemöglichkeiten
Wir bei der NAJU Sachsen pflegen grundsätzlich einen offenen und wohlwollenden Umgang mit Beschwerden bei Problemen. Egal, was euch bedrückt – vom schlechten Essen auf der Veranstaltung bis hin zum Konflikt mit dem/der Gruppenleitenden oder dem Gruppenmitglied – wir sind für euch da. Ein (auf Wunsch) anonymer Brief im Dresdner Briefkasten, via Anruf, Kurznachricht oder Mail, oder ihr lasst euch zu unseren wöchentlichen Vorstandssitzungen einladen (i.d.R. Donnerstags ab 17.30 Uhr). Können wir euch speziell einmal nicht direkt weiter helfen, so zeigen wir euch Kontakte in eurer Nähe auf, bei denen ihr mit eurem Anliegen gut aufgehoben seid.
Unsere Jugendbildungsreferentin ist bei uns die erste Ansprechperson für Kinder- und Jugendschutz und auch für alles andere, was euch Bauchschmerzen bereitet. Sie ist grundsätzlich für Anfragen per Mail erreichbar unter kristin.seydel@naju-sachsen.de. Während unserer mehrtägigen Übernachtungsveranstaltungen hat sie zudem telefonische Rufbereitschaft, berät am Telefon und besucht im Notfall die Veranstaltung kurzfristig. Zudem gibt es die Möglichkeit, bei ihr für Beratungs- und Schulungssetting bei euch vor Ort anzufragen.
Jugendleiter*innenschulung
Die Jugendleiter*innencard (Juleica) ist der bundesweit einheitliche Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter*innen in der Kinder- und Jugendarbeit. Sie dient zur Legitimation und als Qualifikationsnachweis. Zusätzlich soll die Juleica auch die gesellschaftliche Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement zum Ausdruck bringen – beispielsweise durch vergünstigte Eintrittsgelder oder gratis Tickets für den ÖPNV – genaueres dazu regelt jede Kommune für sich. Auch der NABU Bundesverband hat die Ausbildung als Grundvoraussetzung für die Leitung von Kinder- und Jugendgruppen festgelegt. In unserem Präventionskonzept findet sich diese Festlegung wieder.
Die NAJU Sachsen ist anerkannte Ausbildungsstelle für Jugendleiter*innen in Sachsen. Nach den Regelungen des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz zur Anwendung der Jugendleitercard im Freistaat Sachsen von 2018 bieten wir jedes Jahr im September eine fünftägige Ausbildung auf unserer Naturschutzstation in der Dresdner Heide an. Zusätzlich wird bei der Beantragung noch der Nachweis über die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Lehrgang verlangt, sowie speziell beim NABU Sachsen außerdem noch die Vorlage des erweiterten Führungszeugnisses.
Die Juleica ist drei Jahre gültig und kann turnusmäßig mit einem Eintagesseminar aufgefrischt werden. Auch dieses bieten wir an – in der Regel im März oder April.
Mehr Informationen zur Ausbildung findest du unter www.juleica.de.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
„Bildung für nachhaltige Entwicklung [BNE] steht für eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt: Wie beeinflussen meine Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen oder in anderen Erdteilen? (…) Bildung für nachhaltige Entwicklung ermöglicht es jedem und jeder Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen“ (Auszug aus dem UNESCO-Weltaktionsprogramm).
Das Schlüsselwort hierbei ist Nachhaltigkeit. Es besagt, dass wir nicht mehr verbrauchen sollen, als umweltschonend produziert werden kann; dass wir unsere Ökosysteme nur so weit belasten dürfen, wie sie sich selber regenerieren können und dass wir von Anderen nicht mehr verlangen sollen, als in ihren Möglichkeiten liegt. Wir als NAJU Sachsen wollen mit unseren Aktionen und unserem Miteinander dafür sorgen, dass Kinder, Jugendliche und natürlich auch Erwachsene lernen, die Gesellschaft im Kleinen wie im Großen nachhaltig – und nicht gewinnmaximierend – zu verändern. Kritisches Denken und das Lernen von direkten Handlungsmöglichkeiten auch im Alltag sind für uns besonders wichtig. Nachhaltiges Lernen passiert bei uns mit „Kopf, Herz und Hand“: Es ist die Leidenschaft und die Liebe zum Naturschutz, die uns antreibt zum Anpacken, Einmischen und Weiterdenken. Die Lernprinzipien der BNE sind daher selbstverständlich Grundlage unserer Umweltbildungsveranstaltungen und werden auch in unseren Jugendleiter*innenschulungen thematisiert. Willst du mehr darüber wissen oder hättest du gerne Unterstützung bei deiner eigenen Projektplanung, dann wende dich gerne an unsere Jugendbildungsreferentin.
Mehr zum Thema BNE findest du außerdem unter www.meine-bne.de oder unter www.bne-portal.de. Speziell für BNE in der Kinder- und Jugendarbeit hat Kinder- und Jugendring Sachsen (KJRS) Anfang 2022 eine Broschüre herausgegeben. Auch der NABU engagiert sich stark für einen nachhaltigen Wandel unserer Gesellschaft. Für welche Nachhaltigkeitsziele er sich einsetzt erfährst du hier.
Ernährung, Mobilität, Konsum
Die Naturschutzjugend Sachsen steht für Naturschutz aus Leidenschaft und verfolgt das Ziel, vielfältige Lebensräume und die darin lebenden Pflanzen- und Tierarten zu erhalten. Wir möchten daher als Veranstalter von Naturschutzcamps und Träger der Kinder- und Jugendhilfe ein Zeichen setzen und noch junge Generationen naturschutzpolitisch handlungsfähig machen. Wir möchten einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen vorleben, unsere Teilnehmer*innen dafür sensibilisieren und künftige Konsumentscheidungen in eine nachhaltige Richtung lenken. Wie bei allen Lernprozessen lässt sich dies am besten durch eigene Erfahrungen auf Veranstaltungen erleben. Deswegen haben Jugendliche aus ganz Sachsen Anfang 2018 ein Ernährungspapier beschlossen, welches unseren Konsum auf Veranstaltungen positiv lenken soll. Das komplette Papier lesen kannst du hier.
Aber auch darüber hinaus beschäftigen uns die Möglichkeiten nachhaltiger Gestaltungsmöglichkeiten unserer kleinen wie großen Veranstaltungen und Aktionen. Wir bevorzugen die Fortbewegung mit dem ÖPNV und nehmen die Umstände mit Humor. Wandern und Radfahren gehören bei uns auch einfach dazu. Sind wir einmal auf ein Auto angewiesen (bspw. zum Transport von Materialien), dann nutzen wir die Angebote des Carsharings und, wenn möglich, die Elektromobilität. Auch unser Jugendbüro in Dresden setzt auf Nachhaltigkeit: von recycelten und CO²-sparenden Büromaterialien bis hin zu einem selbst gekochten vegetarischen Mittagessen für alle aus geretteten Lebensmitteln.
Die NAJU Sachsen pflegt einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol. Unsere Betreuer*innen und Teamer*innen sind sich ihrer Vorbildfunktion stets bewusst. Auf unseren Veranstaltungen für Kinder und minderjährige Jugendliche sind Rauchen und natürlich illegale Drogen verboten. Selbstverständlich gehört beim abendlichen Lagerfeuer ein Glas Bier oder Wein bei vielen unseren Aktiven dazu. Wir achten dabei aber sehr aufeinander und besprechen vorher, wie wir gerade in Betreuungssituationen mit dem Alkoholkonsum umgehen. Auf unseren Veranstaltungen mit Teilnehmenden unter 16 Jahren ist es daher völlig selbstverständlich, dass Alkohol nur in geringen Maßen, oftmals gar nicht konsumiert wird. In jedem Fall bleiben immer 2 Betreuer alkoholfrei. Die Naturschutzjugend Sachsen kommt nicht für alkoholische Getränke auf.